Schlussresümee
Am
3. März schrieb ich, dass mich eine Reise in die Zukunft der Pädagogik erwarten
würde. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass Zukunft nicht die Neuerfindung
des Rades zu bedeuten hat. Auch die Besinnung auf Altbewährtes kann zu neuer
Stärke wachsen. . Es wäre falsch daraus zu schließen, dass ich
jeglicher Neuerung skeptisch begegne. Ich meine aber, dass nicht alles Vergangene aus
heutiger Sicht automatisch negativ zu bewerten ist. Ein klassischer
Unterrichtsstil mit hohem Frontalunterrichtanteil, wie er von mir in Finnland
häufig beobachtet wurde, hat durchaus auch seine positiven Aspekte. Er gibt den
SchülerInnen Sicherheit und wirkt auch einer möglichen Verwässerung von
Inhalten entgegen. Das Gesagte hat Gewicht und das wird auch von den
SchülerInnen so gesehen. Anwendungen, Vertiefung und Kompetenzentwicklung kann
und soll auch im Rahmen von alternativen Unterrichtsformen erfolgen. Grundwissen
und Kernbereiche gehören sehr knapp gehalten und müssen für alle am Lernprozess
Beteiligten klar formuliert und abgegrenzt sein. In Finnland geschieht dies in
Form von sehr knapp gehaltenen Lehrbüchern. Vergleicht man sie mit
österreichischen, so lässt sich erkennen, dass sie klar strukturiert sind und sich
auf das Wesentliche beschränken. Sie werden in Finnland nahezu in allen Fächern
stets von vorne bis hinten durchgearbeitet. Nichts wird weggelassen, aber auch
nichts oder nur sehr wenig ergänzt. Dies erleichtert später Testungen mit
zentral gestellten Aufgaben. In Österreich sind selbst Schulbücher für ein- und
dasselbe Fach inhaltlich oft sehr verschieden und es ist beim Vergleich von
Parallelbüchern nur schwer zu erkennen, was Basiswissen ist und wo die Grundkompetenzen
liegen.