Donnerstag, 23. Mai 2013






Schlussresümee

 
 

Am 3. März schrieb ich, dass mich eine Reise in die Zukunft der Pädagogik erwarten würde. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass Zukunft nicht die Neuerfindung des Rades zu bedeuten hat. Auch die Besinnung auf Altbewährtes kann zu neuer Stärke wachsen. . Es wäre falsch daraus zu schließen, dass ich jeglicher Neuerung skeptisch begegne. Ich meine aber, dass nicht alles Vergangene aus heutiger Sicht automatisch negativ zu bewerten ist. Ein klassischer Unterrichtsstil mit hohem Frontalunterrichtanteil, wie er von mir in Finnland häufig beobachtet wurde, hat durchaus auch seine positiven Aspekte. Er gibt den SchülerInnen Sicherheit und wirkt auch einer möglichen Verwässerung von Inhalten entgegen. Das Gesagte hat Gewicht und das wird auch von den SchülerInnen so gesehen. Anwendungen, Vertiefung und Kompetenzentwicklung kann und soll auch im Rahmen von alternativen Unterrichtsformen erfolgen. Grundwissen und Kernbereiche gehören sehr knapp gehalten und müssen für alle am Lernprozess Beteiligten klar formuliert und abgegrenzt sein. In Finnland geschieht dies in Form von sehr knapp gehaltenen Lehrbüchern. Vergleicht man sie mit österreichischen, so lässt sich erkennen, dass sie klar strukturiert sind und sich auf das Wesentliche beschränken. Sie werden in Finnland nahezu in allen Fächern stets von vorne bis hinten durchgearbeitet. Nichts wird weggelassen, aber auch nichts oder nur sehr wenig ergänzt. Dies erleichtert später Testungen mit zentral gestellten Aufgaben. In Österreich sind selbst Schulbücher für ein- und dasselbe Fach inhaltlich oft sehr verschieden und es ist beim Vergleich von Parallelbüchern nur schwer zu erkennen, was Basiswissen ist und wo die Grundkompetenzen liegen.